Ein Gespräch zur Unternehmensnachfolge

Seit einiger Zeit bereitet sich Luisa auf die Nachfolge im familiengeführten Unternehmen vor. In einigen Jahren soll der Wechsel schließlich vollzogen sein. Dazu ein Gespräch mit Thomas und Luisa.

In diesem kleinen Gespräch zu ihrem familiengeführten Unternehmen Strieter Elektroanlagenbau geben Thomas Strieter und seine Tochter Luisa einen Einblick in den bevorstehenden Generationenwechsel im Unternehmen.

Luisa, die das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren übernehmen wird, spricht über ihre Vorbereitungen und ihre Pläne für die Zukunft. Gemeinsam loten sie aus, wie sich das Unternehmen durch digitale Transformation und innovative Ansätze in der Branche weiterentwickeln soll und welche Herausforderungen sich dabei stellen.

Geschäftsführer und Unternehmensinhaber Thomas Strieter sitzt in lässiger Pose und blickt freundlich in die Kamera

Das Unternehmen Strieter besteht schon seit über 30 Jahren. Erzähl doch mal, Thomas: Wie kam es zur Gründung von Strieter?

Thomas:
Ich wollte schon immer Verantwortung tragen und in einer selbstständigen Tätigkeit mein eigener Chef sein. Allerdings war das mit der Selbstständigkeit Anfang der 90er Jahre natürlich nicht so einfach. Anfangs bereiteten vor allem die Finanzierung und die Beschaffung von Aufträgen Probleme. Als kleines Unternehmen hatte man keinen leichten Stand, aber ich wollte es unbedingt zum Erfolg bringen. Jedes Jahr kam ein weiterer Mitarbeiter dazu, sodass wir kontinuierlich wuchsen.

Was hat sich über die Jahre verändert?

Thomas: Früher haben wir vor allem durch Empfehlungen neue Mitarbeiter gewonnen, die viel Know-how ins Unternehmen brachten. Das war entscheidend für unsere Weiterentwicklung. Im Vergleich zu den 90er Jahren hat sich das Blatt auf dem Arbeitsmarkt nun jedoch völlig gewendet. Während wir damals sehr viele Arbeitskräfte, aber wenige Aufträge hatten, ist es nun andersherum. Früher haben wir überregional auf Montagen gearbeitet, weil die Aufträge nun mal nicht vor der Haustüre lagen. Heute sind wir stärker regional in Sachsen tätig, was sehr komfortabel für unsere Mitarbeitenden ist.

Luisa, du hast deine Ausbildung zur Elektronikerin sehr erfolgreich abgeschlossen und wirst perspektivisch das Unternehmen weiterführen. Wie geht es dir damit?

Luisa:
In fünf Jahren wird die Verantwortung komplett auf mich übergehen. Ich bin als Elektronikerin ausgebildet und war die einzige Frau in meiner Ausbildung. Aber inzwischen bekomme ich sowohl von Kunden als auch von den Mitarbeitenden viel Respekt entgegengebracht und das beruht auf Gegenseitigkeit. Die Übernahme des Unternehmens war nicht von Anfang an mein Ziel. Ursprünglich habe ich Wirtschaft studiert, dann die Elektroniker-Ausbildung angeschlossen. Hier soll allerdings noch nicht Schluss sein: Bevor ich die Unternehmensnachfolge antrete, würde ich gerne noch meinen Meister machen.

Luisa Strieter, Assistentin der Geschäftsführung und künftige Geschäftsführerin der Strieter Elektroanlagenbau GmbH, blickt freundlich in die Kamera.

Was glaubst du, Luisa, welchen Herausforderungen du dich in den nächsten Jahren stellen wirst?

Luisa:

Ich sehe eine stärkere Spezialisierung und einen höheren Aufwand für Qualifikationen und technische Ausrüstung. Das digitale Geschäft wird zunehmen und wir müssen uns darauf einstellen, mehr in unser Netzwerkgeschäft zu investieren.

Thomas:

Da schließ ich mich an. Unser Ziel ist es, digitaler zu werden und unsere Qualifikationen in diese Richtung weiter auszubauen. Unternehmenszusammenschlüsse könnten ebenfalls eine Option sein. So gesehen ist es eine gute Zeit für die Unternehmensnachfolge. Während ich das Unternehmen noch mit dem traditionellen Handwerk großzog, wird Luisa es eher mit Zukunftsthemen weiterführen. Als nächstjüngere Generation ist sie allerdings auch jetzt schon viel vertrauter mit digitalen Technologien. Diese Erfahrungen wird sie künftig mit neuen Ideen kombinieren müssen, um Strieter digitaler aufzustellen.

Gibt es einen festgelegten Plan für die Geschäftsübergabe?

Luisa:

Ja, die nächsten fünf Jahre werden wir gezielt dafür nutzen. Nach fünf Jahren wird Thomas komplett aus der Verantwortung sein. Eigentlich hat der Übergabeprozess jetzt schon begonnen.

Thomas:

Luisa und ich pflegen eine offene Streitkultur. Diese ermöglicht es uns, konstruktiv zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Derzeit treffe ich noch die meisten Entscheidungen, doch immer häufiger beziehe ich Luisa in den Prozess mit ein. Mein Ziel ist es, sie bestmöglich auf ihre zukünftige Rolle als alleinige Verantwortliche vorzubereiten – auch wenn ich natürlich weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung stehe, falls sie Rat benötigt. Schon jetzt bin ich überzeugt, dass sie die Aufgabe als Geschäftsführerin mit Bravour meistern wird und blicke voller Zuversicht in eine erfolgreiche Zukunft.

Künftige Geschäftsführerin, Luisa Strieter, arbeitet konzentriert an ihrem PC.
Thomas Strieter, Geschäftsführer der Strieter Elektroanlagenbau GmbH, telefoniert während er auf dem Balkon des Unternehmensgebäudes steht.
Strieter Elektroanlagenbau Chemnitz